„Herr, aus den Menschen hast du mich genommen –
für die Menschen als Priester mich bestellt“
Am 7. Dezember 2023, am Vorabend des Hochfestes der Erwählung Mariens, ist P. Adalbert (Josef) Zöschg OT im Pflegeheim St. Josef in Völlan (Südtirol) verstorben.
P. Adalbert wurde am 10. Jänner 1923 in Deutschnofen in Südtirol geboren. Gegen Ende des II. Weltkriegs trat er 1944 in den Deutschen Orden ein, wo er den Ordensnamen Adalbert erhielt. Nach seinem Theologiestudium in Trient empfing er 1949 in Trient die Priesterweihe. Anschließend war er einige Jahre als Kooperator (Kaplan) am Ritten und im Sarntal tätig und wurde dann als Superior in den Konvent in Lana berufen. 1984 wurde P. Adalbert für vier Monate zur Aushilfe „über den Sommer“ in die Deutschordens-pfarre Palterndorf entsandt. Daraus wurden schlussendlich drei Jahrzehnte, in denen Pater Adalbert überaus segensreich in Niederösterreich wirkte.
Mit Dekret des Erzbischofs vom 8. Mai 1984 wurde er zum Pfarrer von Palterndorf ernannt. Seinen Dienst führte er in Bescheidenheit, Liebenswürdigkeit und mit dem ihm eigenen Charme aus. Im Jänner 1985 hat er das Sternsingen in Palterndorf wieder eingeführt und 1986 die Katholische Frauenbewegung wieder belebt. Beides besteht bis heute. Im Jahr 1987 hat er erstmals auch Mädchen zum Ministrantendienst zugelassen. Am 6. Dezember 1992 überreichte ihm der damalige Bischofsvikar Nowak das Dekret zur Ernennung zum „Erzbischöflichen Geistlichen Rat“. Anlässlich seines 80. Geburtstages wurde P. Adalbert im Jänner 2003 seitens der Marktgemeinde Palterndorf-Dobermannsdorf die Ehrenbürger-schaft verliehen. Aufgrund seiner Verdienste in Niederösterreich ernannte ihn Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn zum „Erzbischöflichen Konsistorialrat“. Das Dekret zur Ernennung wurde ihm anlässlich der Feier zum 85. Geburtstag am 13. Jänner 2008 von Weihbischof Dr. Helmut Krätzl überreicht. Im Dezember 2014 kehrte P. Adalbert nach Südtirol zurück, nachdem er die Leitung der Pfarre Palterndorf abgegeben hatte.
P. Adalbert hat in der Zeit seines Wirkens in Palterndorf mehr als 120 Kinder getauft; 41 Brautpaare wurden von ihm in Palterndorf getraut. Sein besonderes Interesse galt der Geschichte, und hier vor allem der Ordensgeschichte sowie der Geschichte der Päpste; er hat sich ein ausgesprochen großes Wissen erworben und dies bis ins hohe Alter durch entsprechende Lektüre erweitert.
Unvergesslich bleibt er auch als leidenschaftlicher Radfahrer. Was ihn aber besonders auszeichnete und überall beliebt machte, waren seine Gastfreundschaft, seine Herzlichkeit und Liebens-würdigkeit, und seine Gabe, sich Namen und Lebensgeschichten zu merken. Nicht zu vergessen ist sein Humor, die seltene Gabe, auch über sich selbst lachen zu können. Wer ihn kannte, wird ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren.
Der Gott des Lebens möge ihm seinen treuen Dienst reichlich lohnen und ihm Anteil schenken am himmlischen Hochzeitsmahl!
Möge er ruhen in Frieden!
Gnädiger Gott, erhöre unsere Gebete
für den verstorbenen Priester Pater Adalbert.
Er hat deinen Namen unter uns kundgetan
und uns das Brot des Lebens gereicht;
belohne seinen treuen Dienstag und nimm ihn auf
in die Gemeinschaft deiner Heiligen in Himmel.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
(Missale Romanum deutsch)
Die Vertreter von Pfarre und politischer Gemeinde nehmen am Begräbnis am Donnerstag, 14. Dezember in Südtirol teil. An seinem Geburtstag, am Mittwoch, 10. Jänner, um 18.00 Uhr zelebriert P. Hans-Ulrich ein feierliches Requiem, zu dem wir heute schon alle einladen, die nicht zum Begräbnis fahren konnten.